Königskrabben | Wissenswertes | FAQ

Die Königskrabbe oder Kamtschatkakrabbe (Paralithodes camtschaticus), gelegentlich aufgrund ihrer Größe auch Monsterkrabbe genannt, ist ein großer Mittelkrebs aus der Familie der Stein- und Königskrabben.

Königskrabbenbeine

 

Damit gehört sie nicht zu den Krabben im engeren Sinne. Sie gilt als Delikatesse und wird ausgiebig befischt.

Sie kam zuerst nur im nördlichen Pazifik (vor allem vor Japan und Alaska) vor, bis sie auch im Norden Europas in der Barentssee angesiedelt wurde, von wo aus sie sich als bioinvasive Art stark ausbreitete.

 

Verbreitung

Ende der 1960er Jahre wurde die Krabbe von russischen Forschern in der Barentssee nahe Murmansk ausgesetzt, wo sie sich plangemäß stark vermehrte. Bis heute ist sie zu den norwegischen Lofoten vorgedrungen. Die Umsiedlungsaktion war von den Generalsekretären der Sowjetunion Josef Stalin und seinem Nachfolger Nikita Chruschtschow in die Wege geleitet worden, um die Versorgungslage in Moskau und Murmansk zu verbessern.

 

Merkmale

Königskrabbenbeine

Der Carapax (Rückenpanzer) der Königskrabbe erreicht eine Größe von 25 cm, während sie insgesamt ein Gewicht von bis zu 17 Kilogramm erreichen kann. Die Beinspannweite kann bis zu 180 cm betragen. Königskrabben können verschiedene Farben haben, die jeweils von der Nahrung abhängen. Am häufigsten ist die Farbe Rot, aber auch Blau und Braun kommen vor.

Sie ernährt sich von fast allem, was sie finden kann, hauptsächlich von Muscheln, Seesternen, Algen und Aas. Wie andere Krebse auch müssen sich Königskrabben häuten, um zu wachsen, weil sie ein Exoskelett (Außenskelett) haben. In Fangkörben kommt es untereinander zum Kannibalismus. Die Tiere haben als Zehnfußkrebse (Decapoda) fünf Beinpaare, von denen das erste Scheren trägt, deren rechte stets größer ist als die linke; erstere dient zum Kampf, letztere zum Fressen. Umgekehrt als beim Palmendieb, aber ebenso wie Rechtshändige Einsiedlerkrebse sind Königskrabben also “monostroph rechtsscherig”. Das fünfte Beinpaar liegt versteckt in der Kiemenhöhle, ist verkürzt und hat dort die Funktion einer Reinigungsbürste. Die Beine wachsen wieder nach, wenn diese anomuren Krabben sie verlieren.

 

Leben

Königskrabbenbeine

Die Lebenserwartung beträgt ungefähr 30 Jahre. Die Weibchen der Königskrabbe legen zwischen 400.000 und 500.000 Eier. Davon erreichen etwa 2 Prozent das Erwachsenenalter, d. h. pro Weibchen gibt es 8.000 bis 10.000 Nachkommen. Die Jungtiere verstecken sich in Bodengewächsen, bis sie groß genug sind. Ausgewachsene Königskrabben sind, wie viele andere Krabben auch, kannibalistisch veranlagt. Es kommt manchmal vor, dass sich viele Artgenossen zu großen Haufen zusammenfinden und sich aufeinanderstapeln. Wieso sie das tun, ist bisher ungeklärt. Aus der Ausbreitung bis zu den Lofoten konnte man auf eine jährliche Ausbreitungsgeschwindigkeit von 50 km schließen.

 

Nutzung

Königskrabbenbeine

Ausgewachsene Königskrabben haben kaum natürliche Feinde und konnten sich vor allem deshalb derartig schnell in der Barentssee und an der norwegischen Küste ausbreiten. Wegen ihrer Schmackhaftigkeit ist die Krabbe in Russland und Asien begehrt. Auch wird die Krabbe direkt gefischt, Norwegen hat deshalb Schutzgesetze erlassen: Nur erwachsene männliche Tiere dürfen gefangen werden. Auf norwegischen Fischmärkten werden Krabbenbeine mit 100 €/kg wie Delikatessen gehandelt.

 

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